Trainingsperiode in der Schweiz

 

Ein Blick zurück und nach vorne

Fast einen Monat nach dem olympischen Straßenrennen ist mir erst so richtig klar geworden: ‚Ich war als Athlet bei den Olympischen Spielen, um mein Land zu repräsentieren‘. Erst jetzt war mir bewusst, wie schön die Teilnahme an dem größten und wichtigsten Sportereignis der Welt an sich war. Und jetzt, nach der Heimkehr und jetzt ein paar Wochen später, habe ich erst richtig gemerkt, wie viele Menschen um mich herum ich damit stolz machen könnte. Das macht mich glücklich und dankbar!

Meilensteine

In den letzten 4 Wochen nach Olympia habe ich mir die Zeit genommen, körperlich, aber auch geistig zu entspannen. Es war eine lange erste Saisonhälfte mit vielen neuen Erfahrungen und Meilensteinen. Unter anderem bin ich mit einem neuen Team in die Saison gestartet, mit neuen Teamkollegen und Personal. Das hat mir viel neue Energie gegeben. Außerdem habe ich mit Anna zum ersten Mal ein Höhentraining in der Sierra Nevada (ESP) gemacht und später sogar ein zweites Mal mit weiteren Teamkollegen in Tignes (FRA). Außerdem konnte ich mir in dieser ersten Saisonhälfte viele schöne Ziele und Träume erfüllen, darunter meinen ersten World-Tour-Sieg in Lüttich-Bastogne-Lüttich und später sogar einen zweiten in La Course by le Tour de France. Bei meiner zweiten Teilnahme am Giro Donne belegte ich den dritten Podestplatz in der Gesamtwertung und als Sahnehäubchen die Auswahl für die Olympischen Spiele. Was für ein Erlebnissen und wie schnell vergeht die Zeit.

Algarve, Portugal 

Nach dieser arbeitsreichen Zeit war ich wirklich bereit für eine schöne Zeit mit meinem Freund und vor allem etwas Ruhe. Mit Ruhe meinte ich diesmal wirklich: RUHE! Also buchten wir einen Flug an die Algarve in Portugal. Für fünf Tage waren wir in einem wunderschönen Haus am Meer mit einer schönen Dachterrasse. Ich begann meinen Tag wie jeden Tag mit 15 Minuten Yoga, diesmal in der Sonne auf der Dachterrasse. Manchmal liefen wir morgens danach noch über die schönen felsigen Trails entlang der Küste. Sonnst habe ich nur viel gegessen und am Strand gelegen. Ich konnte das sehr genießen, dachte eine Weile gar nicht daran Rad zu fahren und könnte so den Akku wieder voll aufladen. Das war in den letzten  Tagen etwas schwieriger, da ich ein Verlangen nach dem Bike und meinen anstehenden Zielen verspürte.

Trainieren in der Schweiz

Nach unserem Strand-Urlaub war das Ziel der Schweiz. Eine gute Trainingszeit in den Bergen und Hügeln begann wieder. Die ersten 4 Tage hatte ich einen recht lockeren Trainingsplan, der hauptsächlich aus Ausdauertraining bestand. Wir haben schönen Ausdauertrainingen durch die Hügeln im Baselland, Richtung Jura und in den Schwarzwald gemacht. Danach begann wieder mein ernsthafter Trainingsplan, in dem ich wieder mit Efforts konfrontiert war. Diese ersten Efforts sind immer ein Bissen. Aber mit geladenem Akku fühlte es sich schnell wieder gut an. Am Wochenende, als Jan auch frei war, gingen wir nach dem Radfahren und Naturgenuss in die Berge ‚grillen‘. An diesen Abenden habe ich unseren Hund Flo sehr vermisst, der diesmal nicht dabei war. Sonnst war es perfekt runter kommen und die traumhafte Natur der Schweiz Genieseen.

Rückblick 

Jetzt, fast am Ende dieser Trainingszeit in der Schweiz, freue ich mich auf die kommenden Wettkämpfe. Ich freue mich sehr darauf, die Simac Ladies Tour, ein World Tour-Rennen in meinem eigenen Land, zu starten. Ich denke auch auf jeden Fall an ein Rennen mit abwechslungsreicher Strecke und anspruchsvollen Etappen, inklusive einem sehr kurzen Prolog und einem etwas längeren Zeitfahren. So wie es jetzt aussieht, können wir dort auch Zuschauer erwarten, worauf ich mich natürlich besonders in meiner Heimat sehr freue. Über die Simac Ladies Tour suche ich noch nicht hinaus, aber natürlich habe ich insgeheim eine bevorstehende Europa- und Weltmeisterschaften vor Augen.

 

Vorerst ganz liebe Grüße aus der Schweiz (jetzt noch) und hoffentlich bis bald bei einem Straßenrennen! Bleiben Sie gesund und bewegen Sie sich!

Demi

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